Natürlich hast Du Recht, was die Intuition von Autoren angeht. Aber ich stör mich bißchen an dem Wort "Bestseller". Wie Du sagst, ist der kaum noch zu toppen. Warum gleich so hoch hinaus wollen?

Kann ein Selbstkostenverlag Dir überhaupt die nötige Werbung bieten, damit das Werk ein Bestseller werden kann? Da hab ich so meine Zweifel.
Poe kannte man zwar, aber er war kein Bestseller-Autor, darauf wollte ich hinaus. Er hat auch kaum was verdient mit seinen Geschichten, so toll und gut sie auch waren. Man hat ihn ja in jeder Redaktion nur ausgenutzt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Also sozusagen; als armer Schlucker gestorben, aber trotzdem Teil der Weltliteratur geworden.
Man muß sich wohl immer selbst fragen, ob man Literatur für den Mainstream produzieren möchte (dann kann das mit dem Bestseller natürlich auch klappen) oder Literatur der Zeitgeschichte, also für einen relativ kleinen Leserkreis. Dann happerts natürlich bei letzterem auch mit den Erfolgen. Aber es kommt ja auch auf die Zielgruppe an; möchtest Du einfach gelesen werden, von einer möglichst breiten Masse, oder möchtest Du ein bestimmtes Zielpublikum haben, von dem Du gelesen wirst. Und wenn letzteres der Fall ist, dann wird man keinen Bestseller schreiben (wollen). Verstehst Du, was ich meine?
Gelesen möchte man werden, da gebe ich Dir Recht. Aber es kommt auch ein wenig drauf an, von wem man gelesen werden möchte.
Schreibst Du Kinderliteratur, wirst Du hauptsächlich von Kindern gelesen. Schreibst Du Horrorliteratur, wirst Du von Horrorfans gelesen. Und so gehts grad weiter. Schreibst Du alltägliche Literatur, die sich kritisch mit der Zeitgeschichte beschäftigen, wirst Du wohl von allen vorher genannten nicht gelesen werden sondern einen ganz anderen Leserkreis finden.