Odetta hat geschrieben:Ich frag mich gerade in letzter Zeit immer öfter, wie entschieden wird, welches Buch zum Bestseller gepuscht wird und welches nicht.
Da geht es mir ähnlich. Es ist geradezu offensichtlich, dass immer mal wieder ein Buch auf den Markt geworfen, dann regelrecht gepusht wird und sich dann auch nur daraus der Erfolg erklärt. Das betrifft zum Beispiel
Harry Potter. Über die Qualität dieser Bücher kann ich nicht streiten, da ich keines gelesen habe, aber soviele Leute können sich nicht die ganze Zeit irren. (Wie sagt doch eine schöne Sentenz von Abraham Lincoln?
You can fool some of the people all of the time, and all of the people some of the time, but you can not fool all of the people all of the time.)
Aber ich lasse mich zu der Behauptung hinreisen, dass sich jedes andere handwerklich ausgereifte Buch ("Abarat" von Barker oder "Tintenherz" von Funke) auf diese Weise zum Phänomen hätte pushen lassen können.
Etwas befremdlich finde ich auch den Erfolg der Sendung
Lesen! von Elke Heidenreich. Ich sehe die auch gern, aber eher weil ich die Begeisterung mag, mit der sie von Büchern spricht. Bisher habe ich noch keine ihrer Empfehlungen berücksichtigt. Aber was die auch bespricht, landet in den Bestsellerlisten! Können die Leute nicht selber ihre Bücher suchen? Dabei sitzen im Publikum immer so Leute, die mit ausdrucksloser Miene und leicht schief gelegtem Kopf seicht klatschen, als hätten sie eh schon alles gelesen!
Aber was wirklich nervt, sind die von Odetta erwähnten Aufkleber. Oft genug erscheint ein Buch und wird schon mit solchen Stickern versehen, bevor auch nur das erste Exemplar verkauft ist!
Sinn dieses ganzes Beitrags: Ich glaube, dass selbst das beste Buch der Welt (mal abstrakt betrachtet) heute kaum eine Chance ohne Sticker oder Medienrummel hätte.
"Er oder sie muss sich fragen, ob sein oder ihr Stilgefühl es ihm oder ihr erlaubt, so zu schreiben."
Richard Dawkins