bluesaway83 hat geschrieben:ich vermeide ab jetzt das adverb und weiterhin er/sie/es sagte!

Naja, vielleicht musst du das gar nicht. Wie Ginny sagt: "
Show, don't tell". Und ich habe in meinem Studium gelernt, dass man nicht nur die W-Fragen stets beantwortet haben sollte, sondern beim Schreiben auch die Sinne ansprechen sollte. Und dabei sind Adverben (oder heißt es Adverb
ien?) unbedingt nötig.
Nehmen wir mal einen Satz von Ginny als Beispiel:
Ginny-Rose_Carter hat geschrieben:"Ha, ich werde den Drachen besiegen!", schrie der Ritter mutig.
"schrie er mutig" ist natürlich, Quatsch (wir wir alle jetzt wissen). Und hier ein "Verbesserungsansatz" von mir:
"Ha, ich werde den Drachen besiegen!", schmetterte der Ritter seinem Wiedersachern entgegen. Stolz hob er sein Schwert und rannte in die Höhle, das Versteck des Drachen. Doch die Dunkelheit in die er sich begab stärkte seinen Mut nicht im Geringsten. Es roch nach Schwefel und verbranntem Fleisch. Schritt für Schritt tastete er sich weiter über den steinigen Boden in sein Verderben, während er die quälenden Schreie der Männer und Frauen vernahm, die der Drache tief unter der Erde gefangen hielt.
Also anali... analü... analysieren wir das mal. (Ihr seht schon, ich kann schlau daher reden, aber bei der Rechtschreibung happert es.)
"schmetterte er seinem Wiedersacher entgegen" = "schrie" hört sich für mich so nach Mädchen an. Ein echter Ritter ist gewaltig, mit einer kräftigen Stimme, also "schmettert" er. Zusätzlich erfahren wir auch noch, mit wem er spricht. Für diesen Absatz hier ist nicht wichtig, wie er heißt, woher er kommt oder wie seine Lebensgeschichte aussieht. Alleine dass wir erfahren, in welchem Verhältnis er zu unserem Ritter steht, spricht ungeschriebene Bände.
Ich habe hier auch alles angesprochen, was die Fantasie braucht:
sehen: Schwert heben und los rennen, aber vor allen Dingen, dass es in der Höhle dunkel ist, also z.B. kein Licht durch loderndes Feuer oder ähnlichem gibt.
hören: Schreie von Menschen - wer würde es da nicht mit der Angst bekommen?
tasten: steiniger Weg - auch mit den Füßen kann man "fühlen"
riechen: Schwefel und verbranntes Fleisch - so kann nur ein Drache hausen, denn jedem Menschen dreht es da den Magen um
und evtl noch
fühlen: innerlich fühlt man, wie einen der Mut verlässt.
sicherlich ist auch mein Vorschlag nicht perfekt. Würde ich das in eine Geschichte einbauen, würde ich diesen Absatz noch etwas strecken, indem ich vielleicht etwas mehr Handlung, oder ein Selbstgespräch oder so was einfüge würde. Denn zu viel Adverb auf einen Haufen ist sicherlich auch nicht gut. Man muss selber wissen, mit wieviel "Show" man den Leser überhäufen will, ohne dass es ihm unangenehm wird.