Trotz meiner immensen Lesemenge wurde ich deswegen nie als Langweiler bezeichnet. In der Schule sorgte das eher für Verwunderung, z.B. erinnere ich mich, wie sich die einige meiner Freunde auf Klassenfahrt köstlich amüsierten, als ich Clive Barkers Imagica mithatte. Das Buch hat über tausend Seiten und sieht wie ein Backstein aus, aber vorne drauf stand "Erstmals im
Taschenbuch". Diese Bezeichnung fanden die sehr lustig.
Allerdings ist es heute leider ein Negativ-Trend, dass Leute sich daran messen, wie wenig Bücher sie gelesen haben. (Mein Bruder z.B. ein einziges in seinem ganzen Leben und er ist immerhin 22.) Zwar zeigen die Verkaufszahlen, dass viele Bücher verkauft werden, aber sie zeigen nicht, wieviele davon tatsächlich gelesen werden und nicht nur als schicke Deko im Billy-Regal landen.
Statistiken zeigen immerhin, dass Menschen die regelmäßig lesen, ein wesentlich größeren Wortschatz haben und sich besser ausdrücken können.
Und nicht nur das. Im letzten Semester besuchte ich eine Lehrveranstaltung mit dem Titel
Literarisches Lesen lernen und lehren. Dort musste ich ein Referat zum Thema
Literarisches Lesen halten. Das Lesen von v.a. literarischen Texten fördert einige geistige Fähigkeiten, die auf anderem Wege schlicht und ergreifend nicht zu erwerben sind. Andererseits aber setzt das Lesen auch einige Fähigkeiten vorraus, ohne die man nicht sehr weit kommt. Ich hab da noch die schriftliche Vorlage von (ca. 3. Seiten), wer sich dafür interessiert, kann mir gerne ne PN schicken.

"Er oder sie muss sich fragen, ob sein oder ihr Stilgefühl es ihm oder ihr erlaubt, so zu schreiben."
Richard Dawkins